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Salsatakt, Familie und ein Abschied der schwerfiel…

Jetzt müssen wir mal ein bisschen was zusammenfassen…waren etwas faul die letzten zwei Wochen…

Zum zweiten Mal auf unserer Reise durften wir für kurze Zeit Teil einer ecuadorianischen Familie sein…und wir werden sie vermissen. Eine Woche lang wurden die Abende lang, am Familienesstisch wurden Kulturen verglichen, über Sport und Autos gefachsimpelt und gegenseitig Hochzeitsbilder gezeigt… Nach Marcs täglichem Unterricht (unsere Schule die wir mal wieder empfehlen können, hat leider nur ne Facebook Seite: http://www.facebook.com/pages/Spanish-Institute-of-Cuenca-Ecuador/190614040994998) haben wir die Stadt Cuenca genossen, insbesondere das gute Eis am zentralen Platz… Stammkunden waren wir im Café Austria (dort konnte man prima Hausaufgaben machen, den fast aktuellen Spiegel lesen (!), es gab Nuss-Apfelkuchen zum Niederknien und guten Kaffee. Stammkunden waren wir außerdem in der „Wunderbar“, denn dort gab es belegte Baguettes und Salate im Biergarten, fast wie daheim…

Pause in der Sprachschule

Pause in der Sprachschule

 

gibt schlimmere Orte um Hausaufgaben zu machen

gibt schlimmere Orte um Hausaufgaben zu machen

Und im „El Cafecito“ fanden wir es auch wieder schön, wie schon zuvor in der Filiale in Quito. Wir haben Buchläden durchstöbert, und beschlossen, dass unser Spanisch jetzt gut genug ist, um spanische Medizinbücher (!) zu kaufen…ja, irgendwann muss ich schließlich mal anfangen, für den Facharzt zu lernen, und so denke ich dabei vielleicht an den Urlaub (an dieser Stelle nochmal herzlichste Glückwünsche an unser Ivonnchen daheim, wir sind so stolz auf Dich…haben wir aber schon am Telefon gesagt, oder?).

Am Freitagnachmittag haben wir uns (während des Fußballländerspiels Ecuador-Venezuela, sehr zu Marcs Leidwesen) in der Sprachschule die ersten Schritte Salsa beibringen lassen, und sie abends dann gleich angewendet…in einem Salsaclub, mit Marcs Lehrerin und einem weiteren Schüler…der Abend endete…speziell, und zwar lange nachdem Marc und ich zu Hause waren…DAS nenne ich Völkerverständigung!

Am Sonntag gab es dann noch ein Highlight: den offiziellen Familienausflug. Mit Monica, John, Cris, Belen und Gaby ging es „aufs Land“. Wenn der „Cuencenjo an sich“ mal richtig einen draufmachen will, dann fährt er raus aus der Stadt, bis in ein kleines Dorf, wo er dann mit Horden anderer Städter mal richtig schlemmt. Konkret hieß das: Brathähnchen vom Holzkohlenfeuer, Salzkartoffeln, Salat, Reis, Mais und…auf vielfachen Wunsch eines einzelnen deutschen Herrn: Cuy. Ja, es ist wahr, die Südamerikaner halten uns für völlig verrückt, Meerschweinchen als Haustiere? STREICHELN?? Kühe werden auch weder gestreichelt, noch dürfen sie ins Haus… Kurz: mit dem Essen spielt man nicht. So hat also mein Gatte tatsächlich die hintere Hälfte eines süßen kleinen Kuschelnagers gegessen…und fand es lecker! Ich hingegen habe mich gründlich unbeliebt gemacht, nachdem ich zunächst die Vorsuppe (Brühe mit einem ganzen Hühnchenherz und der dazugehörigen Leber am Stück…lecker…) verweigert und mich dann auch noch auf eine winzige Portion (mir ist beim Anschauen des Meerschweins alles vergangen) Hühnchen beschränkt habe…fand die Familie völlig verrückt. Was bin ich aber auch schneeeeekig…

Mahlzeit !!!

Mahlzeit !!

Nach dem Essen ging es weiter, in das „schmucke“ Dörfchen Chordeleg, dort gibt es zahlreiche Schmuckhändler und Gold-/Silberschmiede. Rasch einen hübschen Ring erstanden, und weiter. An einem nahegelegenen Flüsschen trafen wir auf Mainwiesen-Sonntagnachmittagsstimmung, wie wir sie länger nicht erlebt hatten. Familien beim Ballspiel, Pärchen im Gras, ein Clown, der Figuren aus Luftballons formte und die Kinder zum Quietschen brachte… Mit unseren „Gastgeschwistern“ ließen wir Steine auf dem Fluss springen (das erste Mal erfolgreich!!!), kletterten auf Bäume und ließen uns vom Gastvater bei Wettrennen fotografieren.

... und hüpf ... na immerhin zweimal !!

... und hüpf ... na immerhin zweimal !!

 

Familienphoto mit den Guapisacas

Familienphoto mit den Guapisacas

Alles in allem ein Riesentag, der es uns sehr schwer gemacht hat, abends in den Minibus nach Loja zu steigen…

Loja…war unspektakulär, nur ein Übernachtungsstopp, um möglichst rasch zu unserem neuen Ziel zu gelangen: VILCABAMBA im Tal der Hundertjährigen. Ja, hier ist die Luft so gut, dass überdurchschnittlich viele Herrschaften dreistellige Geburtstage feiern. Und hier gibt es die „Hosteria  Izhcayluma“, aufgrund ihrer flächendeckenden Werbung (in so ziemlich jeder Gaststätte/Hotel/öffentlichen Toilette Ecuadors findet man den Flyer) und vieler Berichte zufriedener Besucher in aller Munde und jedem kurz nach Überschreiten der Grenze bekannt (und jeder fährt vor Verlassen des Landes irgendwann hierher, so scheint es). Zwei deutsche Brüder haben hier ein Luxusresort zum Backpackerpreis aufgebaut, es gibt große Zimmer mit Natursteinbädern, Hängematten mit Blick auf die umliegenden Berge vor den Zimmern, einen Swimmingpool, einen Spabereich mit Massagen, Gesellschaftsspiele, Bücher, ein Restaurant mit richtig gutem Essen, tollen Wein, Beratung zu Freizeitaktivitäten auf Deutsch…und das alles für „‘nen Appel und ´n Ei“, ehrlich! (hier der Link: http://www.izhcayluma.de). Selten wurden wir so freundlich empfangen und entspannt beraten… Der erste Abend wurde in Hängematte und Restaurant „vergammelt“. Für den zweiten Tag wurde spontan eine Wanderung mit Lea und Marc, zwei netten schweizer Bergziegen vereinbart. Wanderung sollte 4 Stunden dauern, hätte sie wahrscheinlich auch, wenn nicht ein paar Kühe den entscheidenden Richtungspfeil verdeckt hätten.

topoftheworld

topoftheworld

So gab es eine Sondereinlage von 2 Stunden, es wurde ein weiterer Berg umrundet, und nach insgesamt 6 Stunden (davon 5 in praller Sonne, ohne Schatten) waren wir wieder im Hotel. Nach drei Flaschen Wasser und einer Limo (an Notfallproviant hatte keiner gedacht, ich war…eine zuckerfreie Dörrpflaume) war ich das erste Mal wieder bereit, ein Wort zu sagen…ja, Dagmar, ich war wieder einmal sprachlos! Der anschließende Aufenthalt unter der Dusche hat mich dann für alles entschädigt. Nach Monaten mit „wechselwarmen“ oder gerne auch mal eiskalten Duschen war es hier möglich, die Wassertemperatur zu regeln und zu halten…ja, man freut sich plötzlich über Dinge, die zu Hause selbstverständlich sind… Nach gefühlten Stunden verließ ich begleitet von einer warmen Dunstwolke das Bad und war mit der Welt versöhnt… Ach, einheimische Freunde haben wir übrigens auch in Vilcabamba gefunden… Auf dem Hotelgelände waren am Abend regelmäßige Feuerwerksschüsse zu hören, und der Blick von unserer Terrasse zeigte eine große Menschenmenge vor der örtlichen Kirche. Da sind wir dann mal hin, haben auf die gute Flasche Wein den Lieblingscocktail der Einheimischen gekippt (heiße Milch mit Schnaps, hat noch herrlich nach Euter gerochen…aber wir waren die einzigen Touristen und so gerührt, weil man uns mitfeiern ließ) und über den Becherrand unseren neuen väterlichen Freund Jorge kennengelernt. Der fand uns so nett (waren auch recht schwungvoll, so nach völliger körperlicher Erschöpfung und mit gefühlten 3 Promille), dass er uns seine sämtlichen Telefonnummern gegeben hat. Beim nächsten Mal sollen wir bei ihm wohnen… Gerne wären wir viel länger in Vilcabamba geblieben, raten jedem Reisenden, mehrere Tage für dort einzuplanen (man kann tolle Reitausflüge machen, es gibt weitere Wanderungen, und der Pool ist wirklich schön!), aber wir hatten ein Flug gebucht… Also holte uns Manuel der „Taxista“ am Mittwochmorgen um 5:45 Uhr ab, brachte uns zurück nach Loja und von dort ging es endlich auf den nächsten großen Schritt… über die Grenze!

ADIOS Y GRACIAS ECUADOR – HOLA PERU!!

Tarzan und Jane…

Heissa, wir haben Affen gesehen! Der Dschungel war toll, die alles überwuchernde Natur, lustig in den Bäumen herumtollende Affen, Insekten die aussehen wie ein 20 Zentimeter langer Ast… 7 Tage und 6 Nächte haben wir in der Shangrila-Lodge, im Tiefland des Amazonas verbracht (http://www.amarongachi.com/index_german.htm). Mit dabei war unser Spanisch-Mitschüler Ben, 19 Jahre alt, knackiger Amerikaner, ausgesprochen nett und lustig, sowie unsere Spanischlehrer, Diana für Marc und Ben, sowie Fernando für mich. Die unglaubliche Aussicht von der Lodge, 100 Meter über dem „Río Anzu“, mit dem Hängemattengarten im Dachgeschoss, hat uns (UNS!!!) schon im ersten Augenblick sprachlos gemacht. Natürlich waren wir nicht nur zum Spass dort, täglich 4 Stunden strammer Spanischunterricht, und Fernando hat mich richtig bluten lassen… Den übrigen Tag mussten wir ständig Spanisch sprechen, mit den Lehrern, aber auch untereinander (wenn sie in Hörweite waren…). Aber eine Hälfte eines jeden Tages war dem Abenteuer gewidmet. Unter der unvergleichlichen Führung von Matildo, einem Abkömmling der Ureinwohner des Amazonas, 63 Jahre alt, haben wir verschiedene Wanderungen durch die „grüne Hölle“ gemacht, sind durch Canyons gekrochen und IN (!) Wasserfällen geklettert. Das Bad in einer glasklaren Lagune bleibt unvergesslich, ebenso das Rafting auf dem Río Anzu.

Auf dem Río mit Diana und Matildo...danke für die Kopftücher, Kollegen!

Und obwohl mir manchmal alle Haare zu Berge standen (Marc auch ;-)…) habe ich mich bei Matildo immer sicher gefühlt. Er hat uns mit Pflanzenfarben in Quechua-Krieger verwandelt, uns die Heilpflanzen am Wegesrand erklärt, uns in ein traditionelles Dorf geführt und die dortigen Gepflogenheiten erklärt. Wir mussten einige reichlich eklige Sachen essen und trinken, hatten manchmal wirklich die Hosen voll, würden es aber direkt nochmal von vorne machen! Und die Spanischkenntnisse nehmen so viel schneller zu, wenn man Tag und Nacht spricht…
Ausser Spanisch haben wir noch andere wichtige Sachen gelernt. Wir können jetzt DAS ecuadorianische Kartenspiel „Cuarenta“ und haben, einige besondere Leute werden es nicht glauben, eine Alternative zu „Jungle Jam“ entdeckt, die noch etwas mehr Spass macht, und weniger wehtut (natürlich war es trotzdem nicht dasselbe, wie mit der „Dödeltruppe“, aber zieht Euch warm an, im Januar lernt Ihr was neues!!!)! Nur sehr schweren Herzens haben wir uns heute wieder verabschiedet, zunächst vom Shangrila, und später auch noch von unseren großartigen Lehrern, die uns sehr fehlen werden. Dafür sind wir jetzt stolze Inhaber der Spanischdiplome, Marc Stufe „Intermedio I“ und ich „Avanzado I“. Haben uns durch jeweils 105 Stunden Unterricht gekämpft, dass mal keiner meint, wir würden nur faulenzen, und die umfangreichen Hausaufgaben kamen noch dazu!
Von unserem hübschen Amerikaner haben wir uns noch nicht verabschiedet, mit ihm essen wir heute Abend und planen noch einen Ausflug, in zwei Wochen zum Handwerkermarkt in Otavalo. Möchte irgendwer ein Weihnachtsgeschenk? Morgen holen wir die sauberen Klamotten aus der Reinigung, übermorgen um 6:40 Uhr morgens startet der Flieger auf die „Islas Galápagos“!
Hatten wir schon erwähnt, dass es hier endlich wieder guten Wein gibt? Aber der Riesling aus dem Rheingau fehlt uns trotzdem ein wenig…

Hitzefrei ???

wird es wohl in der nächsten Woche nicht geben. Wir fahren nämlich in den Dschungel. Aber natürlich nicht ohne Arbeit. Wir setzen unsere Spanischlektionen fort. Nur das wir den Klassenraum in den Busch verlegen. Das ganze Programm nennt sich Anaconda und bietet uns die Möglichkeit neben dem Erlernen der Sprache (4 Stunden am Tag) auch etwas von der unglaublichen Natur des Landes zu sehen.  Einen genauen Plan haben bislang nur die Lehrer aber das reicht uns erst mal. Morgen um 7 Uhr früh geht es los. Die Anreise dauert  fünf Stunden mit dem Bus und dann nochmal 1 Stunde mit dem Boot. Erreichbar sind wir dort wohl nur über Telefon (die Nummer müsst ihr selbst rausfinden). Soll heißen neue Berichte gibt es erst wieder am Ende der Woche.

Die letzte Woche über haben wir weiter die Schulbank gedrückt. Und seit dieser Woche fühl ich mich wieder komplett. Ich kann nämlich nicht nur sagen, dass ich auf der Toilette BIN (Stand letzter Freitag). Nein, ich kann jetzt auch sagen, dass ich auf der Toilette WAR und dass ich auf die Toilette gehen WERDE. Nun kann ich theoretisch drei Zeiten und bin (vielleicht) den Anforderungen der (spanischsprechenden) Welt mehr gewachsen.

Was mich betrifft kann ich sagen, dass das Konzept der Schule aufgeht. Innerhalb von nur zwei Wochen haben Sie mich als Anfänger dazu gebracht mich leidlich Verständlich zu machen. Und manchmal hört es sich sogar an wie Spanisch.

Die Nachmittagsaktionen mit der Schule machen weiterhin Spass. Unter anderem waren wir im Botanischen Garten und auf dem Pinchincha Berg (Quasi der Hausberg Quitos) auf immerhin 4100 m Höhe. Von dort hat man einen beeindruckenden Überblick über die Stadt.

Für interessierte hier der Link zu unserer Schule. Die wie mit gutem Gewissen empfehlen können.

http://www.academiaquito.edu.ec/web/ 

Hier eine kleine Vorschau auf unserer kommendes Programm: Nächste Woche Dschungel und im Anschluss Galapagos. 

 

Also Ihr Lieben stay tuned more to come …

 

Ach übrigens nur konsumieren ist langweilig wir freue uns immer noch über neue Kommentare.