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Wer wissen will wie es in Buda weitergeht …

….  kann das im Blog von Cornelius Heinze (Kinderarzt aus Hamburg) erfahren.

http://www.cheinze.de/blog/

 

Nachtrag aus Buda

Hier noch ein neues Video von unserer Arbeit in Buda.

http://aerzte3weltev.wordpress.com/2011/08/29/ein-guter-start-fur-fruhchen-shadrack/

bewegte Bilder

Nun gibt es uns auch in Bild und Ton.

http://aerzte3weltev.wordpress.com/
Unsere Tage in Buda sind gezaehlt. Katrin arbeitet gerade unsere Nachfolgerin ein.

Geburtstagsüberraschungen

Geburtstagsgrüße

Für all jene, die es bislang verpasst haben, mir zum Geburtstag (04.06) zu gratulieren bietet sich heute noch genug Gelegenheit dazu. Diese Karte hat der Staff vom CHCC Buda für mich gebastelt und vor die Tür gelegt.

Aber irgendwie hab ich sie gerade erst gefunden. Da heute unser erster Dienst war, sind wir nachts schon dreimal dran vorbeigelaufen. Zuerst kam ein älterer Herr mit Magen-Darm-Infekt zur Aufnahme (kurz vor zwölf, in der Notfallaufnahme gab es ein sehr leises Ständchen von Katrin und dem anwesenden Pfleger), dann zwei halbstarke mit Prellungen nach einem Sturz mit dem Motorrad (zweiter Weckruf, 1 Uhr nachts). Heute Morgen waren dann mal wieder unsere neonatologischen Fähigkeiten gefragt. (Für die Päd 4 und NME hier die Details: reif, eutroph, dick-grünes Fruchtwasser, gestern geboren, Apgar 9/10/10. Heute früh Zyanose (vielleicht schon länger?), Sättigung 65% (nächster Weckruf, 6.30 Uhr), zunächst auf O2 nicht ansteigend. Nach Volumenbolus und Ampi/Genta langsamer Anstieg der Sättigung auf 85%. Sättigung fällt ab beim Schreien, orientierendes Echo (mit Linearschallkopf ohne Doppler) ohne sicheren Anhalt für ein zyanotisches Vitium (Gruß an Dr. Wieg), guten Leistenpulse. Arbeitsdiagnose: Pulmonale Hypertonie nach Mekoniumaspiration. Und nu ??? Na verlegen halt nach Malay Balay (so ähnlich wie Giessen nur auf philippinisch; ich glaub die haben auch ein Beatmungsgerät (was sich die Eltern mieten dürfen, wenn sie es sich leisten können, könnte vielleicht irgendwer grad mal ´ne Pulle NO schicken?). Normalerweise haben wir hier zwei Geländewagen für solche Transporte, wovon einer immer für Notfälle vor Ort sein muss. Aber natürlich nicht am Tag des Betriebsausfluges, da sind alle Autos in Davao. Also versuchen wir hier seit vier Stunden ein Auto zu finden, dass uns fahren kann. Ach ja der Rettungswagen des Ortes darf nicht über die Bezirksgrenze fahren. Und der zuständige Rettungswagen auf der anderen Seite der Grenze ist kaputt. Happy Birthday. Aber das Baby kämpft, wie alle hier, irgendwie tapferer als zu Hause…und benimmt sich einigermassen…Daumen drücken!

11:20 Uhr es geht los… Der Rettungswagen ist gerade angekommen

Die Welt steht Kopf…

Ein herzlicher Empfang...

Was für eine Woche! Mit Kopfsprung ins kalte Wasser, und das mir…wo ich doch so gerne Hilfe an meiner Seite weiß…aber Marc ist ja da!

Da wollte ich eigentlich am Montag nur über Carls erfahrene Schulter schauen, sehen, wie er die Aufnahme führt, wie er die gängigen Krankheitsbilder behandelt, und plötzlich steht da Alfonso und bietet sich als Übersetzer im Nebenzimmer an…es wären so viele Patienten da…
Und schon war ich „Dr. Katrin, die Ärztin in Aufnahmezimmer 4“. Und es ging nicht (wie versprochen) mit Husten und Schnupfen los, nein…das erste Kind war 3 Monate alt, ziemlich beeinträchtigt, läuft inzwischen längst unter der Verdachtsdiagnose einer RSV-Bronchiolitis, hatte bis Samstag(5 Tage) Sauerstoffbedarf, inzwischen sieht er wieder fit aus. Eigentlich ein Standardfall, wie zu Hause, aber so ohne Monitorüberwachung und ohne Infusion…man musste schon mal ein wenig denken… Der zweite Patient hatte eine Bindehautentzündung, Fieber seit 3 Tagen, Abgeschlagenheit, und dann habe ich da so einen Hauch eines Ausschlags seitlich an den Wangen gesehen…war komplett geimpft, nur Masern waren irgendwie unter den Tisch gefallen…ja, das hat sich jetzt erübrigt…und wir haben nach langer Zeit mal wieder lehrbuchreife Koplik-Flecken gesehen. Da gab es dann eine große Portion Vitamin A und ab nach Hause. Bis hierher waren ein paar Minuten rum, und es ging erst richtig los…Endlich auch die versprochenen banalen Luftwegsinfekte, Lymphknotenschwellungen (hier haben wir an unsere liebe Oberärztin zu Hause gedacht, ja Katja, wenn es abszediert, ist es außen rot und warm…). Da ist unser „Sir Raymond“, der Pfleger im „Emergency-Room“ Gold wert. Völlig selbstständig übernimmt er die kleine und mittelgroße Chirurgie, spaltet Abszesse, versorgt Biss- (die allgegenwärtigen Hunde), und Brandwunden. Und notfalls entfernt er noch Fremdkörper aus verschiedenen Körperöffnungen… Z.B. den Stein, den ein Mädchen sich im Alter von 2 Jahren ins Ohr gesteckt hat…inzwischen war sie 5, alle waren sicher, nur Ohrenschmalz zu sehen, nein, nach Einweichen und Spülen kam tatsächlich ein Stein zum Vorschein!
Im Mai-Dienstplan tauchen wir dankbarerweise noch nicht auf, dennoch gab es einen ersten nächtlichen Notruf. Mittwochnacht um 3 Uhr klopfte es vorsichtig an unsere Schlafzimmertür, es sei gerade ein Frühchen geboren, auf dem Weg von zu Hause auf einem Billiardtisch am Strassenrand (!), weil die Wehen zu stark wurden, Carl sei schon im Kreissaal, ob wir dazukommen würden. Da war ein 1500g-Winzling, eiskalt (das Thermometer konnte nicht messen), aber dafür recht fidel. Also ab in den Brutkasten, mit einer deutlich überdimensionierten Mütze, einer Riesenwindel und einem Body, in den er vielleicht in 3 Monaten passt… Wir waren doch etwas überrascht, als bei Tageslicht ein geschätztes Schwangerschaftsalter von 36 Wochenherauskam. Die Kinder sind hier einfach etwas kleiner, als zu Hause, über 3000g sind nur die „Moppelchen“! In diesem Fall war es aber natürlich trotzdem ein zu geringes Wachstum in der Schwangerschaft…und jetzt istWachsen angesagt!

So hielt die Woche uns in Atem, ein 33-jähriger Mann im akuten Nierenversagen, eigentlich nur ein Zufallsbefund bei Gonorrhoe… so ein Krea von 6 mg/dl sieht man bei uns nicht jeden Tag, aber ein sonographischer Blick auf die Nieren zeigte neben unzähligen Zysten eigentlich nichts…jedenfalls kein Nierengewebe.
Eine Frau mit dickem Bauch…wurde reflexartig zur Gynäkologin geschickt, die sah nur Wasser im Bauch, jetzt wird die Tuberkulose behandelt…
Im Gegensatz hierzu die junge Frau mit den Bauchschmerzen…hatte ihre…ich weiß nicht wievielte Nierenbeckenentzündung, beim sonographischen Blick fiel nebenbei aber noch ein kleines Gummibärchen in der Gebärmutter auf…herzlichen Glückwunsch!
Weniger fröhlich macht die Geschichte der 29-jährigen Frau mit Zahnfleischbluten…das Blutbild war sehr einfach als Leukämie zu beurteilen (für Kollegen: 55tsd Leukos, 96% Lymphozyten, 80tsd Thrombos, Hb 5,2, inzwischen Hb 3,7 nach weiterer Blutung), und eine Therapie ist hier aus finanziellen und organisatorischen Gründen nicht möglich…
Ziemlich traurig wird man auch, wenn man die unterernährten Kinder sieht… Mit spindeldürren Ärmchen und Beinchen (wenn der Umfang des Oberarmes (6 Monate bis 5 Jahre) unter 115mm liegt, werden sie als unterernährt behandelt, ich habe am Freitag ein Kind mit einem Armumfang von 82mm gesehen…probiert es mal zu Hause mit einem Maßband aus…), oder mit z.T. massiven Wassereinlagerungen, aufgequollen, mit furchtbaren Hauterscheinungen, Ausschlag, z.T. aufgerissen… Hier ist es aber schön, zu sehen, wie gut inzwischen die Ernährungsprogramme funktionieren, wie schnell aus kleinen jammernden Häufchen wieder Flirtwunder werden (wir haben da einen interfamiliären Wettstreit laufen, wer bringt welches Kind das erste Mal zum Lachen…). Noch schöner wäre es, wenn die Therapie zu Hause konsequent weitergeführt würde… Die Eltern sollen sich wöchentlich die kalorienreiche Nahrung für ihr Kind abholen, können sich aber z.T. die Fahrtkosten (meist ca. 1-2Euro, Tagesverdienst eines Arbeiters) nicht leisten.
So sind wir schon mittendrin im Trubel. Dienstzeit 8-18 Uhr, dazwischen Pause von 12-13.30 Uhr (alle lassen Schlag 12 den Stift fallen: „Lunchtime!“), z.T. sind noch Ruhephasen dazwischen, je nach Ambulanzauslastung, aber da schreibt man Entlassbriefe (ja, auch hier!), schaut mal nach den stationären Kindern, und, und, und.
Und dann muß noch regelmässig nach dem Wasserstand geschaut werden. Es regnet hier relativ viel…täglich seit wir hier sind. Und mit jedem Regen (immer sturzbachartig!) schwillt der Wasserpegel im Bach hinter unserem „Doctors House“ rapide und z.T. bedenklich an. Die Markierungen an der Küchenzeile erinnern an die Hochwasser der letzten zwei Jahre… etwa auf Kniehöhe. Also hängen inzwischen alle Möbel auf Hüfthöhe (Kleiderschränke, Bücherregale), wir lassen möglichst nichts auf dem Boden liegen, wer weiß, sonst wacht man morgens auf und die Flip-Flops schwimmen an einem vorbei… Die hiesige Fauna ist auch nicht zu mißachten, so sitzen unzählige Frösche/Kröten rund um unser Hause und balzen, was das Zeug hält, die ganze Nacht. Nachts postieren sich die dicksten Exemplare direkt vor unserer Tür, weil dort im Licht leckere Mücken rumschwirren. Und da die Kröte an sich nicht sehr clever ist, springen sie dann ständig gegen die Tür (gibt immer nen ordentlichen Knall) oder, wenn wir uns nähern, bevorzugt mitten in den einzigen Kaktus weit und breit. Auf den umgebenden Wiesen grasen Pferde und Wasserbüffel in freundlichem Miteinander. Und die Insekten sind überhaupt der Knaller. Die treten niemals in Misch-Schwärmen auf, sondern fein sortiert, nach Tagen! Einen Abend gab es kleine geflügelte Ameisen im ganzen Haus, dann war alles voller Ahorn-Samen-ähnlicher Falter, und vorgestern kamen plötzlich tausende kleiner schwarzer Käfer, etwa von Marienkäfer-Dimension unter der Haustür durch. Spinnen? Bisher nur eine relativ große, wurde von Marc tapfer mit dem Besen vor die Tür gekehrt. Und allgegenwärtig die Mini-Ameisen. Wir haben tagelang nicht verstanden, warum plötzlich eine Ameisenstrasse quer durch unser Zimmer führte, bis wir auf der Suche nach Papieren in die Handtasche sahen. Und da fanden wir die Rolle „Nimm2“. War noch fast voll, es fehlten nur zwei Bonbons…und jetzt voller Ameisen, glücklich im Schlaraffenland.
Also, unser Tag ist voller Herausforderungen, beruflich und privat. Aber die Mitarbeiter sind freundlich, eifrig und geduldig, wenn unser englisches Fachvokabular einmal hakt. Die philippinischen Ärzte sind wissbegierig, noch recht frisch im Job, aber auch sehr bemüht. Und trotz wachsender Selbstzweifel sind wir weiter motiviert, unser Bestes zu geben…mal sehen, ob das reicht. Hier werden oft die erfahreneren Ärzte der Organisation eingesetzt, und wir merken, dass wir als „Greenhorns“ doch recht naiv sind. Wenn die gewohnten Medikamente fehlen, plötzlich völlig andere täglich zum Einsatz kommen (für Kollegen: Chloramphenicol wird fast täglich verordnet, Ciprofloxacin für Kinder zumindest regelmässig), die Infusionslösungen anders heißen, als zu Hause und auch anders eingesetzt werden (wieder für Kollegen: Defizitausgleich bei Dehydratation mit 1/3-isotoner Lösung…), da gerät man schnell ins Schwitzen.

Das ist paediatrische Schwerstarbeit...

Manchmal regt sich leise Heimweh…danke für die liebe Kommentare und Mails, so fühlen wir uns nicht ganz so weit weg… Schön wäre, wenn gerade ein paar Schwestern von zu Hause einfliegen könnten, denn bei aller Freundlichkeit, so ein bisschen Zunder könnten die Damen mal gebrauchen…vielleicht könnte unser geschätzter Stationsleitungs-Stammtisch den nächsten Ausflug hierher machen?Wir könnten Unterstützung brauchen… Wie auch immer, unsere Ärmel sind hochgekrempelt, heute Abend haben wir unsere Ambulanzzimmer entrümpelt und geputzt, auf in den Kampf…

Der erste Tag in Buda ..

Nach einem etwas rumpeligen, dafür aber kurzen Flug  landeten wir um 14:30 Uhr in Davao. Ein Fahrer des Komitees Ärzte für die Dritte Welt war schon zur Stelle um uns abzuholen. Nach knapp drei Stunden Fahrt waren wir in Buda, unserer neuen Heimat für die nächsten drei Monate. Die beiden aktuellen „German Doctors“ Evelyn (Gynäkologin) und Carl (Pädiater) empfingen uns sehr freundlich. Das Doctor‘s House gefällt uns sehr, dank liebevoller Einrichtung, relativ gut bestückter Bibliothek (Fach- und Freizeitliteratur), sowie ausgesprochen beeindruckender Sauberkeit. Und die warme Dusche hat gleich beim ersten Test überzeugt… Die Küche hat sich mit dem Abendessen mächtig ins Zeug gelegt, um die „Neuen“ willkommen zu heißen. Evelyn und Carl haben uns an diesem Abend viele Fragen beantworten können, die uns bereits seit einiger Zeit auf der Seele lasteten. Erschöpft aber deutlich ruhiger fielen wir am frühen Abend ins Bett.

Am nächsten Morgen durften wir die ersten Kollegen vom „Staff“ kennenlernen. Hier wurden wir mit einem Willkommensschild begrüßt, was uns sehr gerührt hat, schließlich muss man sich hier auf häufig wechselnde Mitarbeiter aus Deutschland einstellen, was sicher viel Nerven kostet.  Aktuell sei nicht so viel los, erklärte uns Carl, dennoch sahen wir an diesem Morgen mehr neue Krankheitsbilder als sonst zu Hause in Monaten. Wir sahen: 1 Kind mit einem tiefen, destruierend wachsenden Ulkus an der Nase, drei Kinder mit schwerer Unterernährung, ein Kind mit einer gesicherten Tuberkulose, einen Jungen mit einer Hypokaliämie von 1,6 im Rahmen einer Gastroenteritis sowie ein Kind mit einem therapieresistenten Pleuraerguss bislang unklarer Genese. Was wir nicht sahen war  die Gerätemedizin, wie wir sie von zu Hause gewöhnt sind, keine Monitore oder Sättigungsgeräte an den Betten, keine Perfusoren oder Infusomaten. Viel neues also, wir werden in der nächsten Zeit noch vieles lernen müssen, wenn Carl mitsamt seiner großen Erfahrung heimfährt, wird eine große Lücke bleiben, aber die ersten Eindrücke haben uns nochmal sehr motiviert und machen Lust auf mehr… 

 Auf Bilder müsst ihr ein biscen warten die Verbindung istg recht langsam

Alles Taschenspieler…

Jeepney

Ja, wir beißen uns durch, aber Manila ist schon irgendwie…nervig. Nichts gegen unser Hotel, das „Best Western“ ist zwar etwas älter, aber man hat die Zimmer mit Liebe instandgesetzt, und wir hatten eine angenehme, ungezieferfreie Nacht bisher… Haben uns aber draußen heute das erste Mal nicht so richtig sicher gefühlt, wurden bereits nach 5 Minuten das erste Mal von einem wohlmeinenden älteren Herrn angesprochen, weil wir etwas aus meiner Handtasche nehmen wollten und er meinte, wir sollten die Tasche lieber zulassen…gruselig, wir hatten schon sämtliche Wertsachen im Hotel gelassen und befanden uns am Spazierweg am Hafen. Der dezente Urin- und Fäkaliengeruch desselbigen trieb uns dann rasch wieder in die Innenstadt, um die ersten Travellerschecks einzulösen. War ein etwas längerer Marsch, bis wir das Büro von American Express gefunden hatten. Dort kam dann Taschenspielerin Nummer 1 des Tages. Die AmEx-Mitarbeiterin wies uns auf den aktuellen Dollarkurs hin, nahm fröhlich unser Geld entgegen, und wollte uns laut Quittung erstmal 50 Peseten (ca. 1 Euro) zu wenig auszahlen… darauf hingewiesen zog sie blitzartig die Quittung zurück, rechnete neu, und siehe da, es gab 50 Pesos mehr…und `ne neue Quittung…

Dort also raus, mit etwas mehr Geld in der Tasche wollten wir schnell ins Taxi, das erste was hielt bot an, uns für 300 Pesos zum Hotel zu fahren, ca. 150 wären mit Taxameter zu erwarten gewesen…als wir unsere Vorliebe für Taxameter gestanden waren wir ihm gerade  noch einen abschätzigen Blick und eine zum Gruß erhobene Hand wert…und weg war er! Der nächste musste zwar auch daran erinnert werden, das Taxameter einzuschalten, nahm uns dann aber anstandslos mit…und brachte uns zu einem fairen Preis ins Hotel sowie nach Verstauen des Geldes im Zimmersafe noch weiter nach „Intramuros“, den alten Stadtkern von Manila. Hier war es dann überraschend hübsch, das eine oder andere Haus im Stil der Kolonialzeit hat die sinnlose Bomberei des Weltkrieges dann doch überstanden. Nach einiger Schlenderei sind wir dann zurück ins Hotel (zu Fuß), und nach Blitzdusche (mit einer halsbrecherischen Taxifahrt, der Fahrer hat jede Verkehrsregel missachtet, die je erfunden wurde…aber wir waren trotz Feierabendverkehr auf der Pole-Position und als erste da…von Angstschweiss durchnässt und aneinander geklammert… Für die besonders flotte Fahrt wollte der Herr dann entspannte 20% mehr, als auf dem Taxameter standen…hat 5% bekommen…hat schließlich auch sein eigenes Leben riskiert…) in die „Mall of Asia“, das drittgrößte Einkaufszentrum der Welt. Hier wurden wir mit einem Feuerwerk empfangen (!!!) und haben dann ruckzuck unsere Pflichteinkäufe (was halt so fehlte, für die nächsten Wochen) erledigt und Marc hat sich noch den Kopf hübsch machen lassen, will ja anständig aussehen, morgen am neuen Arbeitsplatz! Und wir haben endlich unser Handy aufladen können, mit der SIM-Karte, die uns eine Vorgängerin von „Ärzte für die dritte Welt“ freundlicherweise beim Treffen in Frankfurt geschenkt hat. Konnte jetzt schon zweimal…mit dem Anrufbeantworter meiner Eltern sprechen, super… Und Marcs Mutter war auch nicht erreichbar. Man merkt vielleicht, es war nicht unser bester Tag, aber unterm Strich muss man sagen, wir haben einen Eindruck von Manila bekommen. Wir haben die verschiedenen charakteristischen Beförderungsmittel bestaunt, „Put-Puts“ und motorisierte Dreiräder (Fahr- oder Motorräder mit Beiwagen), die z.T.  sehr fantasievoll gestalteten „Jeepneys“ (alte Armeegeländewagen, von den Amerikanern zurückgelassen) und „Kalesas“ (zweiräderige Pferdewagen).

Leider haben wir auch eine große Portion Elend gesehen, mit Menschen die in Bretterbuden leben, Kindern, die im Müll sitzen und spielen, Erwachsenen, die Elektronikschrott zerlegen und sortieren, um damit ihren Lebensunterhalt zu verdienen… Wir müssen uns bemühen, uns nicht für unser so unkompliziertes, sorgloses und (oft wohl unverdient) wundervolles Leben zu schämen…

Morgen beginnt dann das wohl größte Abenteuer unseres bisherigen Lebens…wäre gut, wenn uns möglichst viele Daumen gedrückt würden, könnte nötig sein… Je nach Internetzugang und Anfangschaos bitten wir eine Verzögerung der nächsten Berichte zu entschuldigen…wir melden uns bald wieder!