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Nachtrag 1: Lafer? Witzigmann? Schubeck? TERESITA!

Wie versprochen kommen in den nächsten Tagen noch einige Nachträge über unsere restlichen Abenteuer, deren Veröffentlichung in Cuba technisch leider nicht möglich war. Also weiterhin viel Spass beim Lesen.

 

Vergesst sie alle, niemand ist so gut wie sie! Danke, liebe Sebbs, für den wundervollen Tag, den Ihr uns gestern gesponsort habt! Die „Kulinarische Tour mit Teresita“ war ein Traum…

Nach kurzer Bahnfahrt nach „Agüero“, im äußeren Bereich von Buenos Aires spazierten wir durch ein hübsches Villenviertel und landeten an der vereinbarten Adresse. Der Hund vor dem an der Pforte gewarnt wurde entpuppte sich rasch als äußerst liebesbedürftig, ebenso wie seine Chefin, die uns mit einem breiten Lächeln an der Tür erwartete. Teresita ist Mitte sechzig, ebenso wie ihr Mann, ein Hausarzt, der sich im letzten Jahr zur Ruhe gesetzt hat, und ihr seitdem in der Küche hilft…

Die Tour begann mit einem Spaziergang durch den Ort, begleitet von Teresitas Nachbarn, der sonst nur bei den Grillparties in ihrem Garten fürs Grillen zuständig ist, jetzt aber einsprang, weil Teresita Rückenprobleme hatte. Wir besuchten den Wochenmarkt, die Fleischerei mit Erklärung alles Rafinessen

Zurück in ihrem Haus gab es als erstes einen Sekt, dann haben wir gelernt, wie man Empanadas macht. Zunächst den Teig vorbereiten, dann noch ein Sekt, dann die Füllung mischen, dann noch ein Sekt, dann den ausgerollten Teig füllen, verschließen und dann…naja, Ihr wisst schon…

 

Recht fröhlich wechselten wir mit unseren zwei Begleitern aus New York in den einzigartig schönen Garten, wo die Kolibris schon auf uns warteten. In unwirklich schöner Umgebung wurden uns nun jede Menge Köstlichkeiten serviert, gebeizter Lachs auf selbstgebackenem Brot, Kartoffeltortilla mit Ajoli und Salat, unsere Empanadas, ein gewohnt großartiges Steak mit gefüllter Mini-Zucchini und beratener Yucca und zum Abschluss noch flambierte Pfirsiche mit selbstgemachtem Pfirsicheis. Selbstverständlich gab es zu jedem Gang den passenden Wein, und erneut nie nur ein Glas, und einer war besser als der letzte… Teresita, ihr Mann und ihre Enkelin gesellten sich abwechselnd für ein paar Worte zu uns, und hatten sichtlich Freude an unserem Genuss. Nur sehr schweren Herzens machten wir uns am späten Nachmittag auf, mussten ja noch zurück nach Buenos Aires, und wollten dann doch alle noch einen Abstecher in die Wahnsinns-Bäckerei machen…man braucht ja ein bisschen Proviant für so einen Flug nach Cuba…

Mit unseren amerikanischen Freunden gab es auf der Fahrt noch viel zu lachen, und noch spätabends, als ich den Fuß aus dem Bett stellen musste, um das Karussell zu bremsen, träumten wir von Teresita, ihrem guten Essen, gemütlichen Haus und wundervoll-verträumten Garten am Rande von Buenos Aires…was für ein Abschluss für Südamerika… Danke, liebe Sebbs, es war ein bisschen wie Grillen mit Euch, damals auf Eurem Balkon in Göttingen…

Salsatakt, Familie und ein Abschied der schwerfiel…

Jetzt müssen wir mal ein bisschen was zusammenfassen…waren etwas faul die letzten zwei Wochen…

Zum zweiten Mal auf unserer Reise durften wir für kurze Zeit Teil einer ecuadorianischen Familie sein…und wir werden sie vermissen. Eine Woche lang wurden die Abende lang, am Familienesstisch wurden Kulturen verglichen, über Sport und Autos gefachsimpelt und gegenseitig Hochzeitsbilder gezeigt… Nach Marcs täglichem Unterricht (unsere Schule die wir mal wieder empfehlen können, hat leider nur ne Facebook Seite: http://www.facebook.com/pages/Spanish-Institute-of-Cuenca-Ecuador/190614040994998) haben wir die Stadt Cuenca genossen, insbesondere das gute Eis am zentralen Platz… Stammkunden waren wir im Café Austria (dort konnte man prima Hausaufgaben machen, den fast aktuellen Spiegel lesen (!), es gab Nuss-Apfelkuchen zum Niederknien und guten Kaffee. Stammkunden waren wir außerdem in der „Wunderbar“, denn dort gab es belegte Baguettes und Salate im Biergarten, fast wie daheim…

Pause in der Sprachschule

Pause in der Sprachschule

 

gibt schlimmere Orte um Hausaufgaben zu machen

gibt schlimmere Orte um Hausaufgaben zu machen

Und im „El Cafecito“ fanden wir es auch wieder schön, wie schon zuvor in der Filiale in Quito. Wir haben Buchläden durchstöbert, und beschlossen, dass unser Spanisch jetzt gut genug ist, um spanische Medizinbücher (!) zu kaufen…ja, irgendwann muss ich schließlich mal anfangen, für den Facharzt zu lernen, und so denke ich dabei vielleicht an den Urlaub (an dieser Stelle nochmal herzlichste Glückwünsche an unser Ivonnchen daheim, wir sind so stolz auf Dich…haben wir aber schon am Telefon gesagt, oder?).

Am Freitagnachmittag haben wir uns (während des Fußballländerspiels Ecuador-Venezuela, sehr zu Marcs Leidwesen) in der Sprachschule die ersten Schritte Salsa beibringen lassen, und sie abends dann gleich angewendet…in einem Salsaclub, mit Marcs Lehrerin und einem weiteren Schüler…der Abend endete…speziell, und zwar lange nachdem Marc und ich zu Hause waren…DAS nenne ich Völkerverständigung!

Am Sonntag gab es dann noch ein Highlight: den offiziellen Familienausflug. Mit Monica, John, Cris, Belen und Gaby ging es „aufs Land“. Wenn der „Cuencenjo an sich“ mal richtig einen draufmachen will, dann fährt er raus aus der Stadt, bis in ein kleines Dorf, wo er dann mit Horden anderer Städter mal richtig schlemmt. Konkret hieß das: Brathähnchen vom Holzkohlenfeuer, Salzkartoffeln, Salat, Reis, Mais und…auf vielfachen Wunsch eines einzelnen deutschen Herrn: Cuy. Ja, es ist wahr, die Südamerikaner halten uns für völlig verrückt, Meerschweinchen als Haustiere? STREICHELN?? Kühe werden auch weder gestreichelt, noch dürfen sie ins Haus… Kurz: mit dem Essen spielt man nicht. So hat also mein Gatte tatsächlich die hintere Hälfte eines süßen kleinen Kuschelnagers gegessen…und fand es lecker! Ich hingegen habe mich gründlich unbeliebt gemacht, nachdem ich zunächst die Vorsuppe (Brühe mit einem ganzen Hühnchenherz und der dazugehörigen Leber am Stück…lecker…) verweigert und mich dann auch noch auf eine winzige Portion (mir ist beim Anschauen des Meerschweins alles vergangen) Hühnchen beschränkt habe…fand die Familie völlig verrückt. Was bin ich aber auch schneeeeekig…

Mahlzeit !!!

Mahlzeit !!

Nach dem Essen ging es weiter, in das „schmucke“ Dörfchen Chordeleg, dort gibt es zahlreiche Schmuckhändler und Gold-/Silberschmiede. Rasch einen hübschen Ring erstanden, und weiter. An einem nahegelegenen Flüsschen trafen wir auf Mainwiesen-Sonntagnachmittagsstimmung, wie wir sie länger nicht erlebt hatten. Familien beim Ballspiel, Pärchen im Gras, ein Clown, der Figuren aus Luftballons formte und die Kinder zum Quietschen brachte… Mit unseren „Gastgeschwistern“ ließen wir Steine auf dem Fluss springen (das erste Mal erfolgreich!!!), kletterten auf Bäume und ließen uns vom Gastvater bei Wettrennen fotografieren.

... und hüpf ... na immerhin zweimal !!

... und hüpf ... na immerhin zweimal !!

 

Familienphoto mit den Guapisacas

Familienphoto mit den Guapisacas

Alles in allem ein Riesentag, der es uns sehr schwer gemacht hat, abends in den Minibus nach Loja zu steigen…

Loja…war unspektakulär, nur ein Übernachtungsstopp, um möglichst rasch zu unserem neuen Ziel zu gelangen: VILCABAMBA im Tal der Hundertjährigen. Ja, hier ist die Luft so gut, dass überdurchschnittlich viele Herrschaften dreistellige Geburtstage feiern. Und hier gibt es die „Hosteria  Izhcayluma“, aufgrund ihrer flächendeckenden Werbung (in so ziemlich jeder Gaststätte/Hotel/öffentlichen Toilette Ecuadors findet man den Flyer) und vieler Berichte zufriedener Besucher in aller Munde und jedem kurz nach Überschreiten der Grenze bekannt (und jeder fährt vor Verlassen des Landes irgendwann hierher, so scheint es). Zwei deutsche Brüder haben hier ein Luxusresort zum Backpackerpreis aufgebaut, es gibt große Zimmer mit Natursteinbädern, Hängematten mit Blick auf die umliegenden Berge vor den Zimmern, einen Swimmingpool, einen Spabereich mit Massagen, Gesellschaftsspiele, Bücher, ein Restaurant mit richtig gutem Essen, tollen Wein, Beratung zu Freizeitaktivitäten auf Deutsch…und das alles für „‘nen Appel und ´n Ei“, ehrlich! (hier der Link: http://www.izhcayluma.de). Selten wurden wir so freundlich empfangen und entspannt beraten… Der erste Abend wurde in Hängematte und Restaurant „vergammelt“. Für den zweiten Tag wurde spontan eine Wanderung mit Lea und Marc, zwei netten schweizer Bergziegen vereinbart. Wanderung sollte 4 Stunden dauern, hätte sie wahrscheinlich auch, wenn nicht ein paar Kühe den entscheidenden Richtungspfeil verdeckt hätten.

topoftheworld

topoftheworld

So gab es eine Sondereinlage von 2 Stunden, es wurde ein weiterer Berg umrundet, und nach insgesamt 6 Stunden (davon 5 in praller Sonne, ohne Schatten) waren wir wieder im Hotel. Nach drei Flaschen Wasser und einer Limo (an Notfallproviant hatte keiner gedacht, ich war…eine zuckerfreie Dörrpflaume) war ich das erste Mal wieder bereit, ein Wort zu sagen…ja, Dagmar, ich war wieder einmal sprachlos! Der anschließende Aufenthalt unter der Dusche hat mich dann für alles entschädigt. Nach Monaten mit „wechselwarmen“ oder gerne auch mal eiskalten Duschen war es hier möglich, die Wassertemperatur zu regeln und zu halten…ja, man freut sich plötzlich über Dinge, die zu Hause selbstverständlich sind… Nach gefühlten Stunden verließ ich begleitet von einer warmen Dunstwolke das Bad und war mit der Welt versöhnt… Ach, einheimische Freunde haben wir übrigens auch in Vilcabamba gefunden… Auf dem Hotelgelände waren am Abend regelmäßige Feuerwerksschüsse zu hören, und der Blick von unserer Terrasse zeigte eine große Menschenmenge vor der örtlichen Kirche. Da sind wir dann mal hin, haben auf die gute Flasche Wein den Lieblingscocktail der Einheimischen gekippt (heiße Milch mit Schnaps, hat noch herrlich nach Euter gerochen…aber wir waren die einzigen Touristen und so gerührt, weil man uns mitfeiern ließ) und über den Becherrand unseren neuen väterlichen Freund Jorge kennengelernt. Der fand uns so nett (waren auch recht schwungvoll, so nach völliger körperlicher Erschöpfung und mit gefühlten 3 Promille), dass er uns seine sämtlichen Telefonnummern gegeben hat. Beim nächsten Mal sollen wir bei ihm wohnen… Gerne wären wir viel länger in Vilcabamba geblieben, raten jedem Reisenden, mehrere Tage für dort einzuplanen (man kann tolle Reitausflüge machen, es gibt weitere Wanderungen, und der Pool ist wirklich schön!), aber wir hatten ein Flug gebucht… Also holte uns Manuel der „Taxista“ am Mittwochmorgen um 5:45 Uhr ab, brachte uns zurück nach Loja und von dort ging es endlich auf den nächsten großen Schritt… über die Grenze!

ADIOS Y GRACIAS ECUADOR – HOLA PERU!!

Tarzan und Jane…

Heissa, wir haben Affen gesehen! Der Dschungel war toll, die alles überwuchernde Natur, lustig in den Bäumen herumtollende Affen, Insekten die aussehen wie ein 20 Zentimeter langer Ast… 7 Tage und 6 Nächte haben wir in der Shangrila-Lodge, im Tiefland des Amazonas verbracht (http://www.amarongachi.com/index_german.htm). Mit dabei war unser Spanisch-Mitschüler Ben, 19 Jahre alt, knackiger Amerikaner, ausgesprochen nett und lustig, sowie unsere Spanischlehrer, Diana für Marc und Ben, sowie Fernando für mich. Die unglaubliche Aussicht von der Lodge, 100 Meter über dem „Río Anzu“, mit dem Hängemattengarten im Dachgeschoss, hat uns (UNS!!!) schon im ersten Augenblick sprachlos gemacht. Natürlich waren wir nicht nur zum Spass dort, täglich 4 Stunden strammer Spanischunterricht, und Fernando hat mich richtig bluten lassen… Den übrigen Tag mussten wir ständig Spanisch sprechen, mit den Lehrern, aber auch untereinander (wenn sie in Hörweite waren…). Aber eine Hälfte eines jeden Tages war dem Abenteuer gewidmet. Unter der unvergleichlichen Führung von Matildo, einem Abkömmling der Ureinwohner des Amazonas, 63 Jahre alt, haben wir verschiedene Wanderungen durch die „grüne Hölle“ gemacht, sind durch Canyons gekrochen und IN (!) Wasserfällen geklettert. Das Bad in einer glasklaren Lagune bleibt unvergesslich, ebenso das Rafting auf dem Río Anzu.

Auf dem Río mit Diana und Matildo...danke für die Kopftücher, Kollegen!

Und obwohl mir manchmal alle Haare zu Berge standen (Marc auch ;-)…) habe ich mich bei Matildo immer sicher gefühlt. Er hat uns mit Pflanzenfarben in Quechua-Krieger verwandelt, uns die Heilpflanzen am Wegesrand erklärt, uns in ein traditionelles Dorf geführt und die dortigen Gepflogenheiten erklärt. Wir mussten einige reichlich eklige Sachen essen und trinken, hatten manchmal wirklich die Hosen voll, würden es aber direkt nochmal von vorne machen! Und die Spanischkenntnisse nehmen so viel schneller zu, wenn man Tag und Nacht spricht…
Ausser Spanisch haben wir noch andere wichtige Sachen gelernt. Wir können jetzt DAS ecuadorianische Kartenspiel „Cuarenta“ und haben, einige besondere Leute werden es nicht glauben, eine Alternative zu „Jungle Jam“ entdeckt, die noch etwas mehr Spass macht, und weniger wehtut (natürlich war es trotzdem nicht dasselbe, wie mit der „Dödeltruppe“, aber zieht Euch warm an, im Januar lernt Ihr was neues!!!)! Nur sehr schweren Herzens haben wir uns heute wieder verabschiedet, zunächst vom Shangrila, und später auch noch von unseren großartigen Lehrern, die uns sehr fehlen werden. Dafür sind wir jetzt stolze Inhaber der Spanischdiplome, Marc Stufe „Intermedio I“ und ich „Avanzado I“. Haben uns durch jeweils 105 Stunden Unterricht gekämpft, dass mal keiner meint, wir würden nur faulenzen, und die umfangreichen Hausaufgaben kamen noch dazu!
Von unserem hübschen Amerikaner haben wir uns noch nicht verabschiedet, mit ihm essen wir heute Abend und planen noch einen Ausflug, in zwei Wochen zum Handwerkermarkt in Otavalo. Möchte irgendwer ein Weihnachtsgeschenk? Morgen holen wir die sauberen Klamotten aus der Reinigung, übermorgen um 6:40 Uhr morgens startet der Flieger auf die „Islas Galápagos“!
Hatten wir schon erwähnt, dass es hier endlich wieder guten Wein gibt? Aber der Riesling aus dem Rheingau fehlt uns trotzdem ein wenig…

Erneuter Hausbesuch…

Das Ende naht…wir sind zurück auf Bali, und heute geht der Flug auf die Philippinen! Gestern sind wir wohlbehalten mit dem OceanStar-Fastboat zurückgekommen und haben uns nach Sanur bringen lassen…einigermaßen ruhige Ecke und dennoch nicht weit vom Flughafen. Die empfohlene Adresse „Ariputri“ war leider ausgebucht, die eleganten Hotels am Strand sind zwar sehr schick, kosten aber entspannte 180 US-$ pro Nacht… Im Ariputri empfahl man uns ein Hotel in einer Seitenstrasse…ich kann mich nicht entscheiden, was widerlicher war, der Gestank in den Zimmern, oder das Rattengift in der Badezimmerecke…auf jeden Fall indiskutabel! Auf dem Rückweg zur Hauptstraße (ich war inzwischen bereit eins der teuren Zimmer zu nehmen) fiel dann der Blick auf das benachbarte Hotel („Abian Kokoro“) , etwas zurückgesetzt, hinter einem japanischen Restaurant („Sumo“)…und es erwies sich…zunächst…als Himmel auf Erden. Das Zimmer westlich-elegant, äußerst sauber, alles ganz neu, für 25€ pro Nacht, wir haben wild nach dem Haken gesucht! Egal, ab ins Bad, Körperpflege bis zum Umfallen, es war herrlich! Und weil wir gerade so in Genussstimmung waren, haben wir uns gleich noch eine kleine Abschiedsparty gegönnt. Auf Kosten meiner Tante Henni (DANKESCHÖN!) ging es ins Strandrestaurant des Edelhotels nebenan. Dort gab es zum ersten Mal seit 3 Wochen einen Weißwein!! Einer von hier, trocken, und sehr, sehr gut! Also gab es noch einen zweiten

auf Dich Tante Henni

…und Antipasti als Vorspeise, einen gegrillten Red Snapper und Spinatrouladen mit Rucolasalat als Hauptgang und anstelle eines Nachtisches einen Cocktail auf dem riesigen Sesselsofa mit Blick aufs Meer… Unterm Strich war selbst dieser Abend nicht teurer, als ein Mittagessen im „Fegerer“ (dennoch vermissen wir ihn…).

Das erste Mal seit Tagen gingen wir dann wieder gerne in unser Zimmer, haben unsere Sachen zu Ende gepackt und sind sanft eingeschlummert. Die Klimaanlage hatten wir wohl ausgeschaltet, nachts wurde es allmählich warm…da lässt man schon mal ein Bein unter dem Laken rausgucken…und dann hat es da so gekitzelt, um 5 Uhr früh…hab ich halt mal nachgeschaut, warum, und sah das Mäuschen gerade noch in Richtung von Marcs Füßen forthuschen… Es folgte zunächst viel Gelächter, Marc meinte, ich hätte `nen Knall, das sei bestenfalls einer der allgegenwärtigen Geckos gewesen, wollte dann aber die Gelegenheit nutzen und schnell mal…ins Bad. Von dort rief er mir dann fröhlich zu, ich sei doch nicht verrückt, die Maus sei in der Badewanne…und komme nicht mehr raus! Das nenne ich mal eine buddhistische Mausefalle, an den hohen Seiten der Wanne ist das Tierchen immer wieder abgerutscht… also haben wir es mit einem Karton eingefangen und Marc hat es vors Hotel getragen. Den Kumpel, der im selben Moment unter dem Kleiderschrank rausguckte und gleich wieder verschwand haben wir ignoriert und sind wieder schlafen gegangen (gut zugedeckt, mit laufende Klimaanlage…). Am Morgen hatte dann  auch er sich selber in der Wanne eingefangen (kein Witz!) und wurde auf die Straße getragen. Aber die Balkonschiebetür lässt immer einen Spalt offen, da können die Mäuse wohl immer wieder rein…trotz des dritten Stockwerks…

Gerade gab es ein gutes Frühstück, Marc war wie immer sehr experimentierfreudig (Sushi zum Frühstück…Respekt, das hätte ich bisher nur einem gewissen Oberarzt und seiner Gattin zugetraut…).

roher Fisch zum Frühstück .... oder ist es doch unserer Freund von heute Nacht

 

Und so packen wir jetzt mit gemischten Gefühlen unsere letzten Sachen ein…auf in das Abenteuer „Ärzte für die dritte Welt“…werden wir gut genug sein? Wir haben doch eigentlich keine Ahnung, was uns erwartet! Und doch freuen wir uns darauf, dazulernen zu können, über den engen Rand unseres bisher wohlbehüteten Assistenzärztedaseins hinausblicken zu können… Und wir passen schon aufeinander auf! Ich hab ja einen Facharzt (und Neonatologen!) dabei, den ich fragen kann, wenn es hakt… Auf geht’s!

Übrigens: sollte einer von Euch Ahnung von Nagern haben, und auf dem Foto etwas anderes als eine freundliche Gartenmaus erkennen…wir wollen es nicht wissen!

Außerdem: vielen Dank für die zahlreichen Kommentare, heute früh gab es vier (!) neue, und wir haben uns unbändig gefreut!

Special, local Price, wohin man kommt!!

 

Ja, auch heute sind wir wieder vielen Freunden begegnet, die uns alle tolle Angebote zum lokalen Preis gemacht haben…nix Touri-Preis, nein, so als wär‘ man von hier, EHRLICH!

8 Stunden auf dem auf dem Roller, unsere Hintern qualmen immer noch. Wir wollten zu den größten Wasserfällen Lomboks, im Norden der Insel. Nach 3 Stunden Fahrt, größtenteils entlang der palmengesäumten Küste waren wir endlich da, und sind einfach wieder weggefahren, ohne die Wasserfälle gesehen  zu haben. Der Grund? Unsere guten Freunde vor Ort, die uns für nur 25€ (!) zu den Wasserfällen führen wollten, denn allein darf man da nicht hinlaufen, erlaubt das „local government“ nicht… Ja, die Fahrt war schon so großartig, wir waren sowieso spät dran…da sind wir einfach mal direkt weitergefahren…und wurden durch weitere unglaubliche Ausblicke mehr als getröstet! Man stelle sich vor, wie man mit einem Roller über eine Bergkuppe fährt und auf der anderen Seite in einen grünen Kessel blickt, in den man mit seichten Serpentinen langsam hinabpendelt… Und in der Ferne sieht man das türkisblaue Meer. Der blanke Wahnsinn! Hier gab es dann erneuten Affenkontakt beim Fotostop, diesmal weniger friedlich, eine Affendame konnte Marc offensichtlich nicht leiden, sie huschte wild fauchend auf ihn zu, da ist uns beiden schon der Schweiß ausgebrochen…erst nach unserer wilden Flucht wurde uns klar, dass sie nicht Marc sondern Lilly (unsere Reise-Eseldame) gemeint hatte…ist ja auch ein bösartiger Eindringling ins Jagdrevier…

Wir haben alles überlebt, und wie bereits auf der ersten Tour vorgestern erneut sehr, sehr viele freundliche, hilfsbereite Menschen getroffen. Egal, wo man anhält, sobald man einmal fragend um sich blickt ist sofort jemand da, fragt (in wechselndem Englisch), ob er helfen könne, und erklärt nach Kräften den Weg. In diesen Fällen ausnahmslos unaufdringlich, ohne irgendetwas zu fordern, höchstens mal die freundliche Nachfrage, woher man kommt. Und auf die Antwort „Germany“ folgt eigentlich immer ein stolzes „Ach so!“, weiß der Geier, wer denen hier die elementaren Deutsch-Floskeln beibringt…

Zum Abschluss unserer Tour haben wir es erstmals geschafft, pünktlich zum Sonnenuntergang am Strand zu sein…und durften einer fröhlichen Gruppe einheimischer Kinder beim Toben in den Wellen zuschauen. Gebündelte Lebensfreude…so banal…und wundervoll…

Nachdem wir gestern Abend bereits eine kulinarische Perle entdeckt haben (Okay, war ein Tipp aus dem Lonely Planet…), den Warung Menega (suchen Sie sich einen Fisch aus, wir grillen ihn für Sie über dem Kokosschalengrill…köstlich!!) südlich von Sengiggi, sitzen wir jetzt gerade bei „Alberto“, schräg gegenüber von unserem Hotel und sind begeistert. Ja, man sollte lokale Spezialitäten essen, aber gute Oliven, vor Knoblauch triefende Bruschette und hausgemachte Ravioli und Lachspasta haben uns auf italienische Abwege geführt…am fackelbeleuchteten Strand. Es war KÖSTLICH, und zum Abschluss gab es noch einen Lemoncello auf’s Haus…diesen haben wir auf unseren „Oberarzt der Herzen“ getrunken, er weiß schon, warum…

Hatten wir erwähnt, dass wir heute das letzte bisschen Blässe hinter uns gelassen haben? Marc strahlt vor Bräune, in seinem weissen Hemd… gestern Super-Surfer, heute Easy-Rider…Was hab ich da für eine Sahneschnitte geheiratet…

Und sonst…Sternschnuppen! Fast jeden Abend sehen wir mindestens eine…nicht dass gerade viele Wünsche offen wären, aber wir freuen uns trotzdem über jede einzelne…

Und jetzt gehen wir packen!

Von Affen und Tänzern

Das Monkey Forest Sanctuary… der Reisführer fand es eher doof, wir (Ihr kennt uns ja, wir fanden auch den Esel toll, der uns ständig gebissen hat und treten wollte) waren begeistert! Endlich ein großes schattiges Grün (man muss wohl das erste Mal von „Urwald“ reden…), und mittendrin ein riesiges Rudel(???) grauer Affen, die sich über jede Banane freuen wie Bolle, sich in Genießerpose legen während ein Kumpel sie laust, sich durch Bäume direkt über unseren Köpfen schwingen und zwischendurch auch kleine Revierkämpfe bieten… das lustigste waren die quiekenden, dicken, englischsprechenden Teenager, die jede Streitigkeit zwischen den Affen persönlich nahmen und an Mutters Rockzipfel hingen, während diese sich über das schlechte Benehmen der Affen bei den Aufsehern beschwerte…Wir selbst hatten zugegebenermaßen auch nicht keine größere Lust, Bananen hochzuhalten, um uns von Affen für ein gutes Foto anspringen zu lassen… Um der Verwandtschaft dennoch nahekommen zu können, versuchten wir uns in „magischer Irreführung“ (Steffi!!) bzw. Gestenimitation, was uns schon ziemlich weit brachte…

AUF DIESEM BILD HAT SICH EIN AFFE VERSTECKT

AUF DIESEM BILD HAT SICH EIN AFFE VERSTECKT

Weitere erfreuliche Nachrichten ergaben sich aus unserem Besuch im Affenwald für die Stillanleiterinnen von NME/GEB (an dieser Stelle herzliche Extragrüße an Euch!): Stillen ist ein natürlicher Vorgang, wir haben es bilddokumentiert… Nur die Zufütterung beginnt hier scheinbar mit Bananen… Dabei soll doch Karotte…ach, egal, wir haben  frei!

BEIKOST BALI-STYLE

BEIKOST BALI-STYLE

Bei einem erneuten Zug durch die Gemeinde entdeckten wir schließlich eine private Touri-Info , geführt durch Sandy, eine Australierin, die uns gut beraten, einige Preisnachlässe gewährt (lag zumindest unter den im Reiseführer angegebenen Preisen, und wir sind doch so schlecht im Handeln…) und schließlich unseren Trip für morgen geplant hat: Wir krabbeln vor Sonnenaufgang auf einen Vulkan (Danau Batur, Variante für mittelmäßig sportliche, 4 Stunden bergauf…danach mit dem Fahrrad zurück ins Tal) und gucken, welche Farben der Himmel über Bali so draufhat… Leider müssen wir dafür früh aufstehen, um 2:30 Uhr steht der Fahrer vor der Tür, um uns abzuholen… Und das tut er wirklich, wir hatten heute Nacht schon eine Generalprobe, da hat sich wohl einer im Datum geirrt, war grenzgenervt, weil wir statt fertig angezogen nur im Schlafdress dastanden…bis wir ihm die Buchungsbestätigung zeigten;-)

Abends haben wir eine weitere Pflichtaufgabe erfüllt, traditionell-balinesische Tanzvorführung…erinnert Ihr Euch an Samson aus der Sesamstraße? Er lebt! Ja, das ganze war…speziell…aber sehenswert!

Braucht eigentlich noch jemand Restaurantempfehlungen? Wir haben gestern gigantisch gut im Kafe Batan waru gegessen (Jl. Dewi Sita, Ubud, der grüne Crêpe mit Kokosnuss-Palmsirup-Füllung war der Knaller!), nachmittags Tee und balinesischer Crêpe im Three monkeys (Monkey Forest Road, eher westliches Ambiente, aber direkt an einem Reisfeld mit schnatternden Enten). Und gemäß Lonely-Planet-Empfehlung gab es mittags auch eine kleine Kostprobe des Spanferkels im Warung Ibu Oka gegenüber dem Ubud-Palast…die haben wir einem unserer Hochzeitsgratulanten gewidmet…

(ein Photo findet ihr auf der Hochzeitsgeschenke Seite)

So, heute wird gefaulenzt…ab in den Pool! Morgen ist Wandertag, übermorgen wollen wir weiter auf die Gili-Islands, ins medizinische „Trainingslager“, schließlich sind wir nicht (nur) zum Urlaubmachen losgezogen…

Wir hoffen, es geht Euch allen gut? Freuen uns über Kommentare (unter „Leave a comment“), danken herzlich für zahlreichen e-Mails, schön, dass Ihr an uns denkt, wir denken nämlich auch an Euch!